Geschichte. TUNIS. 55. Route. 347 Aglabiden
falls
noch
überwiegend
mohammedanische
ehem.
Nordvorstadt
(Rebât
Bâb-Souika)
und
die
alte
Südvorstadt
(Rebât
Bâb-Djazira).
Die
einförmige
europäische
im
Sommer
durch
die
Ausdünstungen
des
Bahirasees
wenig
gesunden
Niederung
im
O.
der
Medina,
dehnt
sich
von
dem
alten
Seetor
(Bâb
el-Bahar;
jetzt
Porte
de
France)
langsam
in
der
Richtung
nach
dem
Hafen
aus.
Am
Höhenrand
im
W.
der
Altstadt
liegen
die
ehem.
Kasba
und,
zum
Teil
bereits
außerhalb
der
im
XVII.
Jahrhundert
durch
einen
holländischen
l.
türkischen
sämtlich
Neubauten
aus
der
Zeit
der
französischen
Tunis,
im
Altertum
Thunes,
dem
Namen
nach
ein
altberberischer
aber
jedenfalls
früh
von
den
Phöniziern
J.
508
vor
Chr.
als
Bundesgenosse
Karthagos
erwähnt
und
395
von
auf-
rührerischen
Berberstämmen
und
Regulus
(S.
360)
gegen
Karthago
vor,
hier
setzten
sich
nach
dem
ersten
punischen
aus
(S.
377)
fest.
Von
den
Römern
Karthago
zerstört
und
wieder
aufgebaut.
Wie
nach
der
ersten
Zerstörung
Karthagos
Utika
(S.
369)
die
reiche
Erbschaft
seines
übermächtigen
Neben-
buhlers
angetreten
hatte,
so
ging
auch
nach
dem
abermaligen
Untergang
Karthagos
im
J.
698
Tunis
ziemlich
leer
aus,
da
die
der
Seefahrt
noch
unkundigen
arabischen
der
mitteltunesischen
und
da
die
folgenden
berberischen
zum
Schaden
Nordtunesiens
den
Sahel
mit
der
neuen
Hauptstadt
Mehdia
(S.
380)
begünstigten.
Erst
als
Residenz
der
Hafsiden
sich
Tunis
rasch
zur
größten
und
prächtigsten
Stadt
des
Landes
und
hatte
an
der
Blüte
der
maurischen
hundert
reichen
Anteil.
Der
Angriff
Ludwigs
des
Heiligen
(S.
361)
wurde
durch
Abû
Abdallah
Mohammad
el-Mostanser
Billah,
den
hervorragendsten
hafsidischen
reichs
im
XV.
Jahrhundert
und
nach
der
Eroberung
durch
Kheireddin
(S.
281)
war
Tunis
seit
1535
das
Ziel
dreier
Kriegszüge
der
Spanier
gelangte
aber,
trotz
der
viermaligen
Eroberung
seitens
der
Türken
Algerier
den
Handel
mit
dem
übrigen
Orient
und
durch
die
Seeräuberei
nochmals
zu
großem
Wohlstande.
Nach
allen
diesen
Wandlungen
hat
die
Altstadt
von
mittelalterlichen
Bauten
nur
noch
drei
stark
modernisierte
Moscheen
durchgerettet.
Das
jetzige
eigenartige
Stadtbild
ist
im
wesentlichen
maurisch-türkischen
sprungs.
Der
Fremde
tritt,
wird
in
den
höchstens
4-5m
breiten
winkeligen
Gassen
der
moham-
medanischen
in
den
Souks
(S.
349)
und
auf
das
malerische
Durcheinander
aller
Volks-
stämme
ist
jetzt
das
ärmliche
Judenviertel
(S.
352),
in
welchem
man
die
selt-
same
Frauentracht,
mit
zuckerhutförmiger
Haube
(Kufia),
weiter
Jacke
und
straffer
Hose,
nur
noch
vereinzelt
bei
der
meist
überaus
wohlgenähr-
ten
älteren
Generation
antrifft,
während
das
anmutige
Mädchenkostüm
untergegangen
ist.
Von
dem
1888-96
zusammen
mit
dem
Bahirakanal
(S.
134)
an-
gelegten
Hafen
(Port;
vgl.
den
Karton
Pl.
E
1)
führt
die
kurze,